Liebe Freunde unserer Demokratiegruppe, gern möchten wir euch mit unserem Reisetagebuch auf unsere Reise nach Leipzig mitnehmen.
Reisetagebuch der Demokratiegruppe „Schule mit Herz“
Donnerstag, der 14.11.2019
Hurra, endlich ist es soweit!!!!!
Die Koffer sind gepackt, alle Unterlagen sind vollständig.
Wir sind´s, Emma, Johanna, Lasse, Lisa, Ben, Christin, Leonie und Melena aus der Demokratiegruppe „Schule mit Herz“ und Angelina, Miriam, Lea und Tobias von den Schulsanitätern. Wir fahren gemeinsam mit Frau Rehbein und Manuel Albrecht für ein verlängertes Wochenende nach Leipzig. Dort begeben wir uns auf Spurensuche, wollen möglichst viel erfahren über die Zeit der friedlichen Revolution:
„Was hat die Menschen dazu bewegt, sich auf solch ein Wagnis einzulassen?“
„Was haben sie unternommen, um etwas zu verändern?“
„Wo hat das alles stattgefunden?“
Wir wollen herausfinden, was wir tun können, um unsere Schultage so abwechslungsreich und interessant wie möglich zu gestalten. Der Mut der Bürger der ehemaligen DDR soll uns anstecken und uns die Augen öffnen, wie man etwas bewegen kann, seine Zukunft aktiv mitgestalten kann.
Jeden Tag werden berichten, was wir alles erlebt und gelernt haben. Also bleibt schön neugierig.
Freitag, der 15.11.2019
Nach einer Vorstellung wurden wir gefragt, wie wir uns Schule in der DDR vorstellen. Dabei wurde klar, dass Schule vor 30 Jahren noch wesentlich strenger war. Es wurden uns Gegenstände von früher gezeigt, unter anderem alte Schulbücher, Abzeichen und Fahnen. Besonders in Erinnerung ist uns dabei geblieben, dass auch Schüler*innen schon auf den Krieg vorbereitet wurden. So mussten sie damals schon mit Attrappen von Granaten üben. Auch interessant war, dass viele Schüler*innen Mitglied der Jungpioniere waren.
Im Anschluss daran haben wir eine Stunde Heimatkunde von 1985 aus der 3.Klasse in einem Rollenspiel nachgespielt.
Wenn Eltern Soldaten gewesen sind, wurden die Kinder auch in der Schule besser behandelt.
Fazit:
Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr haben wir uns auf den Weg zur Nikolaikirche begeben. Von dort aus begann unser Stadtrundgang 'Auf den Spuren der friedlichen Revolution'. Hierbei wurde uns gezeigt, wie die friedliche Revolution in Leipzig gestartet ist und wie sie weiter verlief. Eine wichtige Rolle spielte die Kirche, denn nur hier konnten sich die Menschen relativ frei austauschen und die Demonstrationen planen. Der Stadtrundgang verlief entlang der Strecke, die die demonstrierenden Leute 1989 genommen haben.
Anschließend haben wir das Stasi Museum besucht. Die Stasi war das Ministerium für Staatssicherheit und gleichzeitig der Geheimdienst der DDR. Hauptsächlich wurden mit ihrer Hilfe die Menschen vollumfänglich überwacht. Sie umfasste über 91000 Mitarbeiter und zählt damit immer noch zum größten Geheimdienst der jemals existierte. Die Kosten hierfür waren enorm. So hat die Stasi 10% des Bruttoinlandsprodukts der DDR gekostet.
Zu der Überwachung der Menschen zählte auch, dass die Post überwacht wurde, oder Menschen abgehört wurden. Wenn man zu viel gegen die DDR sagte, dann konnte es passieren, dass man ins Gefängnis kam, oder schlimmer noch, ermordet wurde.
Im Museum konnten wir noch originale Ausstattung aus dem Ministerium sehen, unter anderem ein Büro, Maschinen zum Öffnen und Verschließen von Briefen oder auch Abhörgeräte.
Nachmittags haben wir eine Rallye durch die Stadt gemacht. Hierbei haben wir verschiedenste Fragen zu Leipzig beantwortet, unter anderem wann Bach geboren wurde oder in welchem Jahr der Hauptbahnhof den Betrieb aufnahm.
Das Highlight des Tages war, dass wir in einem Escaperoom waren.
Trotz des anstrengenden Tages, haben wir viel gelernt.
Sonntag, der 17.11.2019
Nach dem Frühstück um 9.00 Uhr fuhren wir mit der Straßenbahn zu dem 91 m hohen Völkerschlachtdenkmal. Wir führten selbständig in kleinen Gruppen eine Besichtigungstour durch. Nach einem Film, welcher uns zusätzlich erklärt wurde, waren über die Vergangenheit des Denkmals aufgeklärt. Es soll an die Völkerschlacht in Leipzig erinnern. Jedoch wurde es zwischenzeitig schon einmal zerstört, bis es schlussendlich 2013 wieder vollständig errichtet wurde. Heute kann man dort auf verschiedene Aussichtsplattformen die Stadt von oben besichtigen und sich in Souvenir Shops Andenken kaufen.
Nach diesem aufregendem Höhenerlebnis wanderten wir zu einer Kunstaustellung, dem Asisi Panometer. Unglaubliche Bilder machten viele sprachlos. Am beeindruckendsten war eine 360 Grad Kuppel mit meterhohen, beklebten Wänden, welche zusammen ein 3D Bild ergaben. Dazu wurde Tag und Nacht verschiedene Musik eingespielt. Unfassbare Nahaufnahmen von Tieren rundeten das Ganze noch einmal ab.
Um noch den Tag ein bisschen abzurunden gingen wir in ein Restaurant mit einer Bowlingbahn. Bevor wir allerdings in zwei Teams gebowlt haben, tranken wir zur Stärkung ein heißes Getränk.
Zurück im Hostel aßen wir Abendbrot zogen uns Sportsachen an und machten uns auf dem Weg zum Lasertag. Dort angekommen wurden wir eingewiesen und die Regeln erklärt. Wir zogen unsere Westen an und begaben uns in einen Schwarzlichtraum, welcher wie eine Art Labyrinth aufgebaut war. In zwei Teams mussten wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig helfen. Nach den 30 Minuten Spielzeit waren alle fix und fertig.
Zurück im Hostel angekommen ließen wir den Tag ausklingen und fingen schon einmal an uns auf die Abreise vor zu bereiten.
Montag, den 18.11.2019
Heute morgen mussten wir früh aufstehen. Um 7 war schon das Frühstück angesetzt. Danach haben wir unsere Zimmer auf Vordermann gebracht, da wir anschließend ausgecheckt sind.
Da wir den Tag aber noch nutzen wollten, sind wir noch einmal zur Nikolaikirche gegangen. In der Kirche hatten wir noch eine Führung. Die Kirche hat ihren Namen von Papst Nikolaus aus der Türkei. In der Kirche hingen mehrere Bilder. Diese haben die Lebensgeschichte von Jesus dargestellt.
In der Nikolaikirche fanden auch die Friedensgebete statt, welche letztendlich auch zur friedlichen Revolution in der DDR geführt haben.
Insgesamt können wir sagen, dass Leipzig ein wichtiger Ort für die friedliche Revolution war. Damals in der DDR hatte man nicht so viele Freiheiten, wie heutzutage. Der Staat hatte mehr Kontrolle über den einzelnen.
Wir sollten glücklich sein, dass es heute nicht mehr so ist wie damals.
Wir danken Herrn Busch, der uns die Fahrt ermöglicht hat und Herrn Dziedo für die schnelle Veröffentlichung unserer Artikel. Wir bedanken uns auch bei Frau Rehbein und Manuel, die uns die Fahrt über begleitet (oder besser ertragen) haben.
Ebenfalls sind wir dankbar, dass die Fahrt im Rahmen des Bundesprogramm 'Demokratie Leben!' stattfinden konnte.
P.S. Wir haben gelernt, dass Teebeutel gegen stinkende Schuhe helfen. :)